Nach den umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen ist die Höllentalbahn im Schwarzwald wieder von Freiburg bis Seebrugg am Schluchsee durchgängig befahrbar. Das wollten wir uns ansehen. So führte unsere diesjährige Exkursion in den Süd-Schwarzwald. In bewährter Weise chauffierte uns Jürgen wieder mit einem gemietetem Kleinbus zum Ausgangspunkt nach Seebrugg, der Endstation der 3-Seen-Bahn. Zuerst besichtigten wir das Freiglände des dort ansässigen Eisenbahnmuseum „3SeenBahn“. Die verstreut auf dem Gelände aufgestellten Fahrzeuge sind thematisch an die vergangenen Epochen II und III angelehnt und sollen den hauptsächlich dort abgewickelten Güterverkehr darstellen. Es werden auch aktuell dampfgeführte Sonderfahrten mit einer P8 (Posen 2455) durchgeführt. Bei unserem Besuch wurde diese für die am nächsten Tag stattfindende Sonderfahrt angeheizt.
Für uns stand jedoch eine Fahrt mit der Regionalbahn nach Freiburg an. Pünktlich fuhren wir in Seebrugg los. Über die Stationen Schluchsee, Aha, vorbei am Windgfällweiher und kurzem Halt im Bahnhof Feldberg-Bärental ging es hinunter nach Titisee. Die Fahrt ging weiter durch Hinterzarten, über die Ravennaschlucht und das gleichnamige Viadukt ins eigentliche Höllental. Zwischen Hirschsprung und Himmelreich passierten wir die Engstelle mit dem berühmten „Hirschsprung“. Der ehemalige Bahnhof Hirschsprung wird im Moment renoviert.
Bei Himmelreich wird das Höllental verlassen. Das Tal weitet sich. Entlang des Flüsschen Dreisam geht es dann durch Kirchzarten bis nach Freiburg. Dort durchstreiften wir in losen Grüppchen die Altstadt und den Markt am Freiburger Münster. Die Zeit wurde auch zu einem Kleinen oder Großem Imbiss genutzt. Vor der Rückfahrt konnten im Hauptbahnhof noch einigen Zügen beobachtet und darüber diskutiert werden woher diese kommen und wohin sie weiterfahren. Freiburg liegt an der ICE-Strecke aus der Schweiz Richtung Norden. Die ICE-Züge die aus der Schweiz kommen oder hinfahren kann man gut erkennen. Sie haben unterschiedliche Stromabnehmer – kurze Schleifleisten nur für die Schweiz und lange Schleifleisten für Deutschland und weitere Länder.
Im Bahnbetriebswerk Freiburg steht nach wie vor die, nach der Streckenelektifizierung 1936, bis 1960 eingesetzte Dampflok 85 007 gut geschützt unter einer Überdachung. Sie soll wieder fahrfähig aufgearbeitet und auf der Höllental- und Dreiseenbahn eingesetzt werden . Der Eigentümer, die Stadt Freiburg, das Kameradschaftswerk der Eisenbahner Freiburg (KWE) und die Dreiseenbahn sind sich jedoch bezüglich der Kostenübernahme noch nicht einig.
Die Rückfahrt nach Seebrugg konnte nicht komplett angetreten werden, da sich ein Teilnehmer beim Mittagessen etwas verschätzt hat und sich in der Eile auf dem Weg zum Bahnhof verlaufen hatte. Dies war jedoch kein größeres Problem. Er nutze den nächsten Zug. Im Höllental besteht ein funktionierender Stundentakt.
Der Rest der Gruppe nutze nach Ankunft in Seebrugg die Zeit zum geplanten Besuch der Schluchsee-Modellbahn-Ausstellung in Schluchsee-Blasiwald.
Der aktuelle Betreiber empfing uns freundlich und erklärte uns seine verschiedenen Anlagen. Die Ausstellung besteht aus einigen kleinen Spielanlagen für Kinder und einer ca. 50 qm großen, digital gesteuerten Nachbildung der Höllental- und Dreiseenbahn. Hier sind in weiteren Abschnitten auch Motive aus der Schweiz und Österreich zu sehen. Die eigentlichen Erbauer haben die Anlage innerhalb eines Jahres, mit Unterstützung einer professionellen Modellbaufirma erbaut. Die Idee, Gestaltung und Umsetzung sind sehenswert.
Nachdem wir unseren verlorenen Mitreisenden in Seebrugg wieder aufgenommen hatten, hielten wir nochmal kurz am Bahnhof in Schluchsee an. Dort hat die Gemeinde eine bunte „Blumenlok“ aufgestellt. Über Villingen-Schwenningen und die Autobahn A81 ging es zurück nach Endersbach. Zum Abschluss und Ausklang beendeten wir unseren schönen Ausflug im allseits bekannten Lokal in den Weinbergen von Beutelsbach.